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Saudi Arabien (2025)

Ein Kurztrip nach Saudi Arabien? Die Reaktionen der Freunde und Kollegen sprechen für sich selbst. Was nicht verwundert, war das Land noch bis 2019 dem Tourismus komplett verschlossen. Das Land öffnet sich dem nun allmählich und wird zunehmend von mehr Airlines angeflogen. So bietet auch Eurowings ab Airport Köln-Bonn mehrfach die Woche die Destination Jeddah am Roten Meer an. Diese große Hafenstadt ist Ausgangspunkt für die muslimische Wallfahrt Hadsch im nahe gelegenen Mekka. Unzählige Pilger sind außerhalb der offiziellen Hadsch unterwegs auf der Umrah, der sogenannten kleinen Wallfahrt.

Pilger auf der Umrah in den traditionellen weißen Tüchern, hier bei der Ankunft am Flughafen in Jeddah

Für unsere einwöchige Tour mit Mietwagen steht natürlich die bekannte Oasenstadt Al-Ula mit dem ersten und ältesten saudischen UNESCO-Weltkulturerbe Hegra oben auf dem Programm. Nach Petra in Jordanien war Hegra die zweitgrößte Stadt des antiken Volkes der Nabatäer. Diese Nomadenzivilisation wurde durch die Kontrolle der Weihrauch- und Gewürzhandelsrouten wohlhabend und zeichnete sich durch ihr Talent für Ingenieurwesen, Architektur und Bewässerung aus.

Unsere Highlights

Medina

Oasenstadt Al-Ula

Jeddah

Begräbnisstadt des Propheten Mohammed, die seit 2021 auch für Touristen zugänglich ist

Die Oasenstadt bietet mit der Konzerthalle Maraya, der Ausgrabungsstätte Hegra, dem Elephant Rock und der Altstadt von Al-Ula ein großes Repertoire

Die moderne 3 Mio. Metropole direkt am Roten Meer überzeugt mit der wunderschönen Altstadt und einer endlosen Corniche

Allgemeines

Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise bzw. der Beantragung des Visums noch mindestens sechs Monate gültig sein. Dies wird beim Abflug auch nochmals streng kontrolliert. Bei unserer Abreise mussten wir mit ansehen, wie eine alleinreisende Deutsche deswegen abgewiesen wurde und nicht mitfliegen konnte. Zudem benötigt man für die Einreise nach Saudi-Arabien ein Visum; dieses kann vorab sehr unkompliziert als E-Visum beantragt werden. Das Visum kostet 103,- Euro pro Person, ist ab dem Datum der Annahme ein Jahr lang gültig und berechtigt, sich insgesamt 90 Tage im Land aufzuhalten.

Die bisher bestehenden strengen Kleidungs- und Verhaltensvorschriften nach konservativem wahhabitischen Islamverständnis sind im Zuge der Öffnung des Landes für Touristen neu ausgelegt worden. Obwohl das Tragen einer Abbaya (schwarzer Ganzkörperumhang) für Frauen keine Pflicht mehr sein soll, sollten die in Saudi-Arabien vorherrschenden gesellschaftlichen Regeln beachtet werden, also „zurückhaltende Kleidung“.

Ich habe immer lange, weite Hosen getragen und meist langärmelige Shirts ohne Ausschnitt. Bei Männern sind Shorts ebenfalls nicht gern gesehen.

Landeswährung ist der saudi-arabische Riyal (SAR). Kreditkarten sind weit verbreitet und auch Kleinstbeträge können damit bezahlt werden. Bargeld haben wir uns direkt am Flughafen gezogen. Dies ist beim Tanken auf dem Land oder beim ländlichen Imbiss von Vorteil.

Bei direkter Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Diese gelten lediglich für Pilgerreisende.

Unterwegs in Saudi Arabien

Die Beschilderung kann zuweilen auch nur in arabischer Schrift sein.

In den Städten gibt es bisher nur wenig öffentliche Verkehrsmittel, sondern nur Taxis und Mietwagen. Zu den Pilgerorten nach Mekka und Medina hingegen gibt es ein gutes Bahnnetz. Wer aber durch das Land reisen will, beispielsweise zur Oasenstadt Al-Ula (etwa 700 km ab Jeddah), kommt um einen Mietwagen nicht rum. Alle internationalen Vermietstationen bieten hier unkompliziert Autos an. Der Zustand der Straßen ist in den Städten und zwischen großen Ballungszentren sehr gut, aber auch im ländlichen Bereich waren die Straßenverhältnisse zum größten Teil sehr gut. Beachten sollte man, dass auf weniger frequentierten Fernstraßen Tankstellen zum Teil weit auseinander liegen. Die Ausschilderungen sind teilweise zweisprachig, oftmals aber auch nur in Arabisch. Hier sollte man unbedingt mit GoogleMaps arbeiten. Wir haben uns zu diesem Zweck eine eSim auf das Handy geladen. Hier gibt es verschiedene Anbieter, wie z.B. Airalo oder Holafly. Beide nutzen das lokale Netz von Zain, mit welchem wir insgesamt guten Empfang hatten (5 GB für 16,- Euro).

wunderschöne Streckenabschnitte insbesondere auf der Hochebene Richtung Al-Ula

Die Infrastruktur auf den langen Überlandstrecken ist nicht besonders üppig. Viele Tankstellen sind verlassen oder stehen da als unfertige Bauruinen. Grundsätzlich sind um geöffnete Tankstellen herum kleine Versorgungszentren angelegt mit Geschäften, Imbiss, Toiletten und Gebetsräumen. Tanken ist mit etwa 0,50 Euro pro Liter sehr günstig.

Kleiner lokaler Imbiss auf dem Weg mitten im Nirgendwo, gekocht wird mit Gas

Gespeist wird traditionell sitzend auf einem Podest mit Teppich, Gruppen mit Frauen haben einen abgetrennten Bereich.

In so manchem Imbiss kam es auch vor, dass gar kein Englisch gesprochen wurde, dann haben wir nach Bildern bestellt. Meist wird mittags Reis mit Hähnchen serviert. Das ist würzig und gut. Als Touristen wurden wir immer an einen der wenigen Tische platziert und bekamen dann auch einen Plastiklöffel zum Essen. Denn die Einheimischen essen alle ganz traditionell mit den Fingern. Für ein halbes Hähnchen mit Reis (2 Portionen), Getränken und Nachtisch haben wir 40 SAR gezahlt, also etwa 10,- Euro.

nach Medina